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08 Mai


01.05.2008  

Heute hat's den ganzen Morgen geregnet. Vielleicht: damit es nicht regnet, wenn wir am Samstag hier anfangen zu drehen! Ich nutze die Zeit und beginne damit, die Räume, in denen gedreht wird, drehfertig zu machen. Heute war das Cateringteam da. Morgen kommen alle. Am Samstag beginnen wir den Frühlingsdreh mit Unkrautjäten im Rosenbeet. Ich hab die Löwenzähne deshalb extra stehen lassen. Dann werfe ich einen Blick ins Moana-Tagebuch vom letzten Jahr: da hat es 44 Tage nicht geregnet.

02.05.2008   "Eine trochenwarme Hochdrucklage…baut sich im Laufe dieses Wochenendes nach Abzug von Tief "Agnes" über Mitteleuropa auf. Das von Mitteleuropa bis zum Nordmeer reichende Hochdruckgebiet bleibt nächste Woche längere Zeit erhalten", schreibt Wetter-Online heute morgen.
Darauf habe ich sehnsüchtig gewartet. Auch in Florida scheint den ganzen Tag die Sonne bei 27-28 Grad.

Am Nachmittag machen wir nochmal Motivsuche.

Als wir zurückkommen, ist der Teich wie im letzten Jahr voller Grünalgen.

Warming up mit dem gesamten Filmteam im Gasthof zur Linde. Morgen ist dann endlich der zwanzigste Drehtag von "PINK".

03.05.2008

 

 
Der Tag fängt doch irgendwie gut an. Ab jetzt geht es wieder weiter mit dem Drehtagebuch.
05.05.2008  
Nein, diesen Sonnenuntergang haben wir gestern, wenn Pink und Balthazar in den eiskalten Teich springen, nicht gedreht. Wir haben gewartet mit dem Drehen, bis die Sonne untergegangen ist.
08.05.2008  
Die Grillparty nach Drehschluss. Ich kann mir noch gar nicht richtig vorstellen, wie sich mein Bauernhof anfühlt, wenn alles wieder normal ist.
09.05.2008   Gestern Nachmittag hat mich ein Anruf von Ute Freund (Kamera) fast die ganze Nacht nicht schlafen lassen: das Kopierwerk hatte ihr einen Negativschaden auf drei Einstellungen gemeldet. Ich habe mir mit ihr heute die Muster des gesamten Bauernhof-Drehs angeschaut und bin vor Glück über die gedrehten Szenen fast verrückt gworden. Während der Vorführung rief Herr Henkel von Geyer an und sagte, dass er sich die Negative angeschaut hat und dass wir die Szenen nicht nochmal drehen müssen. ALLES sei OK.
"PINK" wird - nach den Mustern heute - das unglaublichste Film-Märchen aller Zeiten. - Vielleicht doch anders als alle anderen Thome-Filme. Vielleicht sogar ein Publikumserfolg. Und vielleicht liebt ihn sogar der Berlinalechef Dieter Kosslick (das würde mich am meisten freuen!).
14.05.2008   Habe heute die Muster vom Pfingstsonntag und Pfingstmontag gesehen. Die Szene, in der Pink ihr Gedicht begleitet von Balthazar singt, ist ein absolutes Highlight an Kühnheit.
Am liebsten würde ich sofort mit dem Schneiden wieder anfangen. "PINK" ist tatsächlich so extrem wie ich ihn von Anfang an konzipiert habe. Und wenn dann noch die exotischen Szenen in Florida dazukommen, werden alle durch ein Fünfhunderttausend Euro-Budget vorgegebenen Grenzen überschritten.
Gestern haben wir in der Baumschule noch ein Teamfoto gemacht:

15.05.2008   Ich hab's geahnt: Mein Teich auf dem Bauernhof ist schon wieder zugewachsen mit Algen, und ich muss sie vor dem Abflug nach Florida alle herausfischen.
17.05.2008   Am Morgen Abschied vom Bauernhofgarten. Um 14 Uhr Meeting im Produktionsbüro. Um 15.30 Uhr Interview mit Julia Teich über meine Erfahrungen zum Eigenverleih (die darüber eine Diplomarbeit schreiben wird). Und dann Packen für Florida.


Soeben entdecke ich, am nächsten Donnerstag - während wir in Florida "PINK" drehen - läuft auf HR 3 "ROTE SONNE" um 4,55 Uhr. Für schlaflose Frühaufsteher.
18.05.2008   Heute morgen die Abreise nach Florida mit Bergen von Gepäck.

Zwischenstation auf dem Newark International Airport und Zollabfertigung unseres Film-Equipments mit einem Carnet ATA. Alles geht gut, aber der Anschlussflieger nach Orlando hat über eine Stunde Verspätung. Unser Team isst Eis und versucht sich die Zeit zu vertreiben.

Am Abend auf dem Flughafen von Orlando. Wir warten auf einen Bus, der uns zum Flughafen nach Melbourne bringt. Und dann um Mitternacht ein wunderbarer Empfang in unserem Hotel! Ich hatte absolute Horrorvorstellungen vor dieser Reise mit Filmteam und Technik und habe jetzt das Gefühl, alles wird gut.
19.05.2008  

Mein Filmteam schläft. Ich tigere in der Gegend herum, denn für mich ist es jetzt halb zwei. Der Himmel ist bewölkt. Kein Sonnenstrahl bis jetzt.


Den Spruch fand ich auf der Hotel-Terrasse.

Am Morgen Kostümprobe mit Radhe Schiff (die ehemalige Sonnengöttin), die in "PINK" Silver spielt.
Danach versammelt sich das Filmteam zu einem umfangreichen Frühstück (= mein Mittagessen) in einem typisch amerikanischen Lokal. Ich bespreche mit Ute Freund und Jörg Kidrowski eine Idee, die mir heute früh gekommen ist: ich könnte keine Titel und Zwischentitel machen, sondern die Texte wie z. Bsp. "Zehn Monate später" selbst sprechen - und zwar am liebsten am Meer, mit dem Geräusch der Wellen. Wenn das überhaupt funktionieren sollte, das Wellengeräusch aber störend wäre, kann ich das im Studio jederzeit perfektionieren. Vielleicht aber ist das nur eine aus Langeweile geborene Idee.
Dann verbringen Ute Freund, Nicoletta Drossa und ich (später kommt noch Susanna Cardelli dazu) den Rest des Mittags und Nachmittags in unserem Hauptdrehort in Florida - das Haus am Meer. Wir besprechen alle Szenen und legen zum Teil auch schon Einstellungen und Kadrierungen fest. Obwohl wir inzwischen alle hundemüde sind, haben wir den Eindruck, dass unsere Arbeit in diesem Augenblick ungewöhnlich fruchtbar ist. Es geht nicht um das Abdrehen der letzten Szenen des Drehbuchs (wir sind ja alle nach diesem strapaziösen Flug Flug müde Krieger), sondern um das Herstellen von nocheinmal etwas ganz Neuem!

Die Terrasse im "Haus am Meer"!

So sah es kurz vor unserer Abfahrt da heute aus. Wir müssen damit rechnen, dass das Wetter (= kein Sonnenstrahl) morgen genau so ist wie heute - obwohl morgen Vollmond ist.

20.05.2008   Endlich geht es wieder weiter: hier zum 28. Drehtag.

24.05.2008  

Fast mein ganzes Filmteam ist unterwegs zum "Shoppen", die einen in Orlando (da dauert der Hin- und Rückweg immerhin mehr als drei Stunden), die anderen nach Vero Beach (das liegt erheblich näher). Sie haben es verdient, es war ein fantastisches Team.
Ute Freund und ich haben die Muster gesehen. Es ist alles ok. Wir haben fantastische Bilder hingekriegt. Ich bin extrem gespannt auf diesen Film.

25.05.2008  
Unser Hotel verabschiedet uns mit einer liebevollen PINK-Party, die bis 3 Uhr morgens geht.
26.05.2008  
Die erste wichtige, für mich inzwischen fast nicht mehr verständliche Tätigkeit von Teilen meines Filmteams: Zigarettenrauchen. Hier in Orlando. Inzwischen sind alle wieder zuhause. Die Geräte sind zurückgegeben, das Negativ ist im Kopierwerk. Ich bin auf meinem Bauernhof, der inzwischen zur Wildnis geworden ist. Am Donnerstag beginne ich mit dem Schnitt und am Donnerstagabend machen wir unser Drehschlussfest. In der 2. Augustwoche ist voraussichtlich die Teampremiere von "PINK".
28.05.2008  


Nach einem Tag Arbeit sieht mein Bauernhof-Paradies wieder "ordentlich" aus. Fast alles ist gemäht. Der Teich ist wieder klar. Alle Algen sind weg. Jetzt kann ich in Ruhe "PINK" schneiden. Darauf freue ich mich schon.
30.05.2008  
Meine kleine Ansprache beim Drehschlussfest. Am Ende war ich so betrunken, dass ich heute morgen erst kurz vor neun Uhr aufgewacht bin. Ganz offensichtlich war ich über die Arbeit im Schneideraum und Dörtes Reaktion auf die gedrehten Filmszenen überglücklich.

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